Mozart und Augsburg, das gehört nicht auf den ersten Blick zusammen. Bereits zum dritten Mal tritt das Festival mozart@augsburg mit dem Ziel an, genau diese Denkweise zu hinterfragen und historisch bemerkenswerte Einflüsse bewusst zu machen.
Nicht nur der Vater Leopold Mozart war gebürtiger Augsburger, auch Wolfgang Amadeus Mozart verbrachte prägende Zeiten in der Fuggerstadt. Wie in kaum einer anderen Stadt zu dieser Zeit traf das weltoffene und freiheitliche Klima auf fruchtbaren Boden bei den Mozarts. Wolfgang Amadeus legte in Augsburg die intellektuellen Grundlagen für seine weitere Karriere. Der Pianist und künstlerische Leiter Sebastian Knauer hat in diesem Geist ein Festival geschaffen, das in dreizehn Konzerten ein ebenso vielseitiges wie anspruchsvolles Programm von Orchester – und Kammermusik bietet, das neue Akzente setzt und hochkarätige Künstler an besonderen Spielstätten Augsburgs, wie dem Kleinen Goldenen Saal, der St. Ulrichkirche und dem Herrenhaus Bannacker,
präsentiert.
Bevor mozart@augsburg offiziell startet, wird im Sonderkonzert einen Tag zuvor, am 4.September, mit der Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter und dem Violinisten Daniel Hope an den 75 Jahre zurück liegenden Weltkrieg und den Holocaust erinnert. Unter der Überschrift „Musik als Zuflucht“ sind Werke zu hören, die jüdische Komponisten im Konzentrationslager Theresienstadt geschrieben haben. Die Verbindung aus Musik und gesprochenem Wort prägt auch einen weiteren Programmpunkt des Festivals:
Alfred Brendel hat sich zwar als Pianist von der Bühne zurück gezogen, gibt aber in einem Kamingespräch mit Wolfgang Knauer Einblicke in sein ereignisreiches Leben und trägt in einem literarischen Konzert aus seinen eigenen Büchern vor, begleitet von seinem Sohn Adrian Brendel auf dem Cello.
Das Festival hat sich außerdem auf die Fahnen geschrieben, nachhaltig neue Generationen an Mozart heranzuführen. In Zusammenarbeit mit der Augsburger Puppenkiste beleuchten Schauspielerin Martina Gedeck und Sebastian Knauer in Wort, Musik und szenischem Puppenspiel den 200. Jahrestag der „Kinder – und Hausmärchen“ der Gebrüder Grimm. Als Neuerung stellt das Festival in einem Musikfest auf dem Lande die Plattform für junge Künstler vor, die unter dem Motto „Rising Stars“ fester Bestandteil des Festivals werden soll. Weitere Informationen zum Programm sowie Hintergrundmaterialien zu Künstlern und Inhalten finden Sie unter: http://www.mozartaugsburg.com
BBQ vom 06.09.2014 auf Gut Bannacker
Bildquelle: mozart@augsburg / Archivbilder